Weintrauben am Rebstock.

Frost, Dauerregen, Trockenheit Weltweite Weinproduktion auf 60-Jahres-Tief

Stand: 07.11.2023 18:01 Uhr

Die Weinproduktion dürfte weltweit im laufenden Jahr auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren fallen. Grund sind die extremen Wetterbedingungen, denen die Reben weltweit ausgesetzt waren.

Die weltweite Weinproduktion dürfte in diesem Jahr so niedrig ausfallen wie seit mehr als 60 Jahren nicht mehr. Wie die internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) mitteilte, werden dieses Jahr nur schätzungsweise 244,1 Millionen Hektoliter zusammenkommen. Dies wären sieben Prozent weniger als 2022. Damit wäre das niedrigste Niveau seit 1961 erreicht. "Dieses negative Szenario kann auf erhebliche Rückgänge in den großen Weinanbauländern beider Hemisphären zurückgeführt werden", erklärte die OIV.

Wieder einmal hätten extreme Wetterbedingungen wie Frühfrost, starke Regenfälle und Trockenheit einen erheblichen Einfluss auf die Weinproduktion gehabt, teilte die OIV mit. Vor dem Hintergrund des weltweit sinkenden Weinkonsums und der hohen Lagerbestände in vielen Teilen der Welt könne die erwartete geringe Produktion jedoch das Gleichgewicht auf dem Weltmarkt wiederherstellen.

Frankreich wird wohl Spitzenposition übernehmen

Auf der Südhalbkugel verzeichneten Australien, Argentinien, Chile, Südafrika und Brasilien im Jahresvergleich Rückgänge um zehn bis 30 Prozent. Auch in Italien, Spanien und Griechenland fiel die Lese geringer aus - zumeist wegen "schlechter klimatischer Bedingungen während der Vegetationsperiode", wie die OIV erläuterte.

Die Organisation geht davon aus, dass die italienische Weinproduktion um zwölf Prozent auf 44 Millionen Hektoliter sinken wird, den niedrigsten Stand seit dem schlechten Erntejahr 2017. Damit würde Italien seine Spitzenposition als weltweit größter Weinproduzent verlieren. Frankreich werde 2023 zum weltweit größten Erzeuger mit einem Volumen, das leicht über seinem Fünfjahresdurchschnitt liegt.

Auch für andere Länder gibt es eine positive Prognose: "In den USA und einigen EU-Ländern wie Deutschland, Portugal und Rumänien herrschten günstige klimatische Bedingungen, die zu durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Mengen führten", teilte die OIV weiter mit. So deuteten für die USA erste Ernteprognosen auf ein Produktionsvolumen hin, das nicht nur über dem Niveau von 2022, sondern auch über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegen werde, erklärte der Verband.

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