Windräder vor der aufgehenden Sonne
Hintergrund

Strompreis in Deutschland EEG-Umlage sinkt 2021 leicht

Stand: 15.10.2020 11:55 Uhr

Dank eines Milliardenzuschusses des Bundes sinkt die EEG-Umlage für 2021 auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde. Sie bleibt aber ein wichtiger Faktor für die hohen Strompreise in Deutschland. Ein Überblick.

Haushalte in Deutschland zahlten 2019 den höchsten Strompreis in der EU. Obwohl die Angaben für 2020 bisher nur teilweise vorliegen, wird dies im laufenden Jahr wahrscheinlich so bleiben. Auch im weltweiten Vergleich ist Strom für deutsche Haushalte relativ teuer. Warum ist das so und wie setzt sich der Preis zusammen?

EEG-Umlage fördert Ausbau erneuerbarer Energien

Gut ein Fünftel des Preises entfiel zuletzt auf die EEG-Umlage. Sie dient der Förderung erneuerbarer Energien. Produzenten von Ökostrom speisen diesen zu garantierten Festpreisen in das Netz ein. Die Übertragungsnetzbetreiber verkaufen diesen Strom an der Strombörse zu niedrigeren Marktpreisen und erhalten für die Differenz eine Ausgleichszahlung. Die Kosten dafür werden über die EEG-Umlage auf den Strompreis aufgeschlagen und damit von allen Verbrauchern mitbezahlt.

Die EEG-Umlage liegt seit 2014 zwischen sechs und sieben Cent pro Kilowattstunde. Für 2021 sinkt sie von derzeit 6,76 auf 6,50 Cent pro Kilowattstunde. Dies war nur möglich, weil der Bundestag kürzlich eine Anhebung des CO2-Preises für Wärme und Verkehr beschlossen hatte. Die zusätzlichen Einnahmen fließen zunächst komplett in eine Deckelung der EEG-Umlage.

Milliardenzuschuss des Bundes

Der Bund zahle für 2021 einen Zuschuss von knapp 10,8 Milliarden Euro, teilten die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW mit. Nur dadurch sei es möglich gewesen, die von der Bundesregierung für die EEG-Umlage festgelegte Obergrenze von 6,50 Cent pro Kilowattstunden im kommenden Jahr zu halten.

Ohne den Zuschuss wäre die EEG-Umlage den Angaben zufolge 2021 auf 9,65 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Für 2022 hat die Bundesregierung bereits eine weitere Senkung der EEG-Umlage von 6,0 Cent pro Kilowattstunde angekündigt.

Steuern und Netzengelt

Steuern und verschiedene weitere Abgaben und Umlagen machen derzeit den größten Kostenfaktor beim Strompreis für Haushaltskunden aus. Hier spielen neben der Stromsteuer von 2,05 Cent pro Kilowattstunde und der allgemeinen Umsatzsteuer unter anderem die Konzessionsabgabe und die Umlagen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz eine Rolle.

Ein weiterer wichtiger Faktor beim Strompreis ist das sogenannte Netzentgelt. Die Stromlieferanten müssen es an die Netzbetreiber zahlen, um ihren Strom durch das Netz bis zum Kunden leiten zu dürfen. Am Ende werden diese Kosten an die Verbraucher weitergereicht.

Ein weiteres Viertel des Strompreises ergibt sich aus den Gewinnmargen und Vertriebskosten der Stromlieferanten und deren Kosten für den Einkauf oder die Erzeugung des Stroms.

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