Deutsch-französische Initiative vorgestellt Vereint gegen die Jugendarbeitslosigkeit

Stand: 28.05.2013 13:39 Uhr

Die Angst vor einer verlorenen Generation geht um. Millionen junge Menschen in der EU sind arbeitslos. Deutschland und Frankreich stellten eine Initiative vor, um das zu ändern. Sie überraschten zwar nicht mit neuen Ideen. Doch mehr Geld soll es auch nicht kosten.

Deutschland und Frankreich treiben den Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit in Europa voran. Die Regierungen beider Länder stellten auf einer Konferenz in Paris eine Initiative vor, die das Problem mit verschiedenen Maßnahmen angehen will.

Zentrale Elemente sind zinsgünstige Kredite für kleinere und mittlere Unternehmen, eine Förderung der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild sowie eine Förderung der Mobilität junger Arbeitssuchender innerhalb der EU. Das notwendige Geld für das Programm sei bereits im EU-Finanzrahmen für die kommenden Jahre eingeplant, sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen.

Europäische Investitionsbank will 70 Milliarden Euro bereitstellen

Der französische Arbeitsminister Michel Sapin erklärte, dass vor allem kleinere und mittlere Unternehmen Arbeitsplätze für junge Menschen schaffen. "Sie müssen wir unterstützen", forderte er. Häufig könnten diese Firmen Kredite aber nur zu "exorbitant hohen Zinsen aufnehmen", was Investitionen und den Aufbau neuer Arbeitsplätze verhindere. Hier soll künftig die Europäische Investitionsbank (EIB) mit günstigen Krediten helfen.

EIB-Präsident Werner Hoyer sagte der "Bild"-Zeitung, dass die Bank "in diesem und in den kommenden beiden Jahren fast 70 Milliarden Euro jährlich zur Bewältigung der Krise und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zur Verfügung" stelle. Die Vergabe zinsgünstiger Kredite soll demnach an die Schaffung von Lehrstellen gekoppelt werden.

Duale Ausbildung verbessern

Von der Leyen betonte, dass zugleich die duale Ausbildung in Europa ausgebaut werden müsse. "Die Blaupause ist da", sagte sie mit Blick auf das deutsche System. Beide Regierungen wiesen darauf hin, dass derzeit in jenen EU-Staaten die niedrigsten Jugendarbeitslosenquoten zu beobachten seien, in denen die duale Ausbildung am weitesten verbreitet sei.

Das dritte Element der Initiative betrifft die Frage, wie die jungen Menschen leichter dorthin kommen, wo Lehrstellen unbesetzt sind und Arbeitskräfte fehlen. Um diese Mobilität innerhalb der EU zu verbessern, schlagen Deutschland und Frankreich ein Programm für die berufliche Bildung vor. Ähnlich wie bei Erasmus-Programm für Studierende sollen demnach künftig auch Auszubildende von der Förderung und den Strukturen des europaweiten Austauschs profitieren.

Kein neues Geld nötig

Die deutsch-französische Initiative soll zu gemeinsamen Maßnahmen der EU führen. "Es braucht ganz Europa, um der Jugend eine Chance zu geben", sagte von der Leyen. Bei der Initiative gehe es nicht darum, mehr Geld zur Verfügung stellen, sondern die vorhandenen Mittel besser einzusetzen. Frankreichs Präsident François Hollande mahnte dabei zur Eile. Geld zur Förderung von Jobs für junge Menschen müsse schneller freigegeben werden.

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