Griechenlands Premier trifft Kanzlerin Merkel Samaras hofft auf weitere Hilfen

Stand: 22.11.2013 10:52 Uhr

Griechenlands Premier Samaras spricht heute in Berlin mit Bundeskanzlerin Merkel über die Reformfortschritte seines Landes. Dabei will er die jüngsten Erfolge präsentieren - und hofft auf weitere Unterstützung beim Schuldenabbau. Doch die EU bleibt skeptisch.

Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras will mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über Erleichterungen beim Schuldenabbau sprechen. Seine Regierung hoffe auf niedrigere Zinsen oder längere Tilgungsfristen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Merkel und Samaras kommen heute in Berlin zusammen.

Samaras wird Merkel dabei auch die jüngsten Reformfortschritte seines Landes vorstellen. So wird der Überschuss im Staatshaushalt Griechenlands der Regierung zufolge in diesem Jahr doppelt so hoch ausfallen wie bislang erwartet und die Wirtschaft im nächsten Jahr endlich der Rezession entkommen.

Lob und Forderungen aus Deutschland

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble rief Samaras dennoch auf, an dem Spar- und Reformkurs in seinem Land festzuhalten. Niemand dürfe "sobald sich die ersten Erfolge einstellen in den Anstrengungen wieder nachlassen", sagte Schäuble im SWR.

Bereits zuvor hatte Merkel Griechenland "sehr große Hochachtung" für Fortschritte im Kampf gegen die Schuldenkrise gezollt. Gleichzeitig betonte sie aber, dass in Griechenland vieles noch nicht so sei, wie man sich das aus deutscher Sicht vorstelle.

Streit über Haushaltslücke

Auch die Gläubiger-Troika sieht vor Freigabe der nächsten Kredittranche noch "Klärungsbedarf". Die Regierung in Athen streitet seit Monaten mit der Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) darüber, wie eine Lücke im Haushalt geschlossen werden soll. Ohne eine Einigung mit der Regierung steht die Überweisung der nächsten Tranche für das hoch verschuldete Euro-Land auf dem Spiel.

Konfliktpotenzial bergen dabei unterschiedlichen Berechnungsmethoden. Während die Troika im Haushalt für 2014 eine Finanzierungslücke von mehr als 1,5 Milliarden Euro sieht, beziffert Griechenlands Regierung die Kluft auf bloß ein Drittel dieser Summe.

Nach Angaben des IWF hat Griechenland jedoch keinen dringenden Finanzbedarf. Das Land könne in den kommenden Monaten notfalls auf seine eigenen Polster zurückgreifen.

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