Erdbeeren wachsen auf Feldern vom Erdbeer-Hof Gleidingen in der Region Hannover.

14 Prozent weniger als 2022 Schlechteste Erdbeerernte seit 25 Jahren?

Stand: 20.07.2023 12:33 Uhr

Die Erdbeer- und Spargelernte in Deutschland ist 2023 wohl so schlecht ausgefallen wie seit vielen Jahren nicht. Etwa bei Erdbeeren erwarten die Betriebe die geringste Erntemenge im Freiland seit 1998.

Weniger Anbaufläche, gestiegene Kosten, kühles Frühjahr: Die Erdbeerernte in Deutschland wird in dieser Saison voraussichtlich so gering ausfallen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Die landwirtschaftlichen Betriebe erwarten ein Ergebnis von rund 84.700 Tonnen im Freiland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

"Das wäre die niedrigste Erntemenge seit 1998", hieß es dazu. Damals waren es 81.500 Tonnen. Damit liegt die Erntemenge voraussichtlich 14 Prozent unter dem bereits geringen Ergebnis von 2022 von 98.500 Tonnen. Zum Vergleich: Von 2017 bis 2022 lag die durchschnittliche Menge bei 110.400 Tonnen und damit 23 Prozent höher als der diesmal erwartete Ertrag.

Gestiegene Kosten und geringere Nachfrage wohl Ursachen

"Eine Ursache für diese Entwicklung ist die Abnahme der ertragsfähigen Anbauflächen für Freiland-Erdbeeren", erklärten die Statistiker. Diese haben um sieben Prozent auf rund 9200 Hektar abgenommen. Das sei ebenfalls der niedrigste Wert seit 1998.

"Die Reduktion der verhältnismäßig kostenintensiven inländischen Erdbeererzeugung kann unter anderem auf gestiegene Produktionskosten und die allgemeine Preisentwicklung mit sinkender Nachfrage nach diesen Edelfrüchten zurückgeführt werden", hieß es weiter. Zudem habe die Ernte aufgrund des relativ kühlen Frühjahrs später als üblich begonnen.

Regional wird die größte Erntemenge von Erdbeeren im Freiland mit 22.800 Tonnen in Niedersachsen erwartet Auf den Plätzen danach folgen Nordrhein-Westfalen mit 19.100 Tonnen und Baden-Württemberg mit 13.000 Tonnen.

Niedrigste Spargelmenge seit 2013

Die Spargelernte wird unterdessen auf 105.700 Tonnen geschätzt. Auch das wären vier Prozent weniger als 2022 und die niedrigste Menge seit 2013. Im Vergleich zum Durchschnitt von 2017 bis 2022 würde das 15 Prozent weniger Spargel bedeuten. Die ertragsfähige Anbaufläche im Freiland nahm ebenfalls um vier Prozent auf 20.500 Hektar ab.

"Auch beim Spargel ist möglicherweise eine sinkende Nachfrage ursächlich für die Reduzierung der Anbauflächen und damit für den Rückgang der Erntemenge", so das Statistische Bundesamt. Zudem wird erneut auf die kühle Witterung im Frühjahr verwiesen.

Mit 23.200 Tonnen wurde der meiste Spargel in Niedersachsen gestochen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 20.200 Tonnen und Brandenburg mit 18.100 Tonnen.

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