Deutsche Ausfuhren sinken um 0,6 Prozent Der Export-Boom macht Pause

Stand: 08.08.2013 15:07 Uhr

Griechen, Italiener oder Spanier werden ärmer - und kaufen weniger Waren aus Deutschland. Die Folge: Die Exporte sind im ersten Halbjahr um 0,6 Prozent zurückgegangen. In den nächsten Monaten dürften die Ausfuhren aber wieder zulegen. Dank China.

Deutschlands Export-Boom ist ins Stocken geraten. In den ersten sechs Monaten verkauften die Unternehmen weniger ins Ausland als im Vorjahr - vor allem, weil die Geschäfte mit den kriselnden Euro-Ländern schlechter liefen. "Es gab im ersten Halbjahr einen Durchhänger", sagte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Anton Börner.

Im kompletten ersten Halbjahr schrumpften die Ausfuhren um 0,6 Prozent auf 547,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das magere Wachstum in Übersee von 1,0 Prozent konnte den Rückgang in der EU von 1,7 Prozent nicht wettmachen. Schuld sei vor allem die Lage in Südeuropa und Frankreich, sagte Börner. Aber auch "aus China und den übrigen Schwellenländern kamen nur wenige Impulse."

Ende des Jahres soll der Boom zurückkehren

Zugleich zeichnet sich für die kommenden Monate aber eine merkliche Besserung ab. Da die Euro-Zone vor dem Ende ihrer langen Rezession steht, dürften Deutschlands Unternehmen wieder mehr Waren ins Ausland verkaufen. Darauf deuten auch die bereits besseren Exportzahlen für Juni hin. Hoffnung macht auch, dass sich Chinas Importe im Juli um satte 10,9 Prozent erhöhten - wovon erfahrungsgemäß die deutschen Unternehmen besonders profitieren, schließlich ist China für sie der wichtigste Wachstumsmarkt.

Und auch in der Euro-Zone gibt es zumindest Grund zu verhaltener Hoffnung. Italien und Spanien meldeten für das zweite Quartal nur noch einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Der Außenhandelsverband rechnet deshalb damit, das die Ausfuhren aufs ganze Jahr dann doch um rund drei Prozent zulegen könnten. "Wir glauben, dass wir es noch schaffen können", so Börner. "Insbesondere im vierten Quartal erwarten wir einen Exportschub."

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