Einigung mit Gesamtbetriebsrat Commerzbank streicht 5200 Stellen

Stand: 19.06.2013 17:30 Uhr

Die Commerzbank streicht bis 2016 rund 5200 Arbeitsplätze. Die meisten Stellen sollen im Privatkunden-Geschäft wegfallen. Darauf einigte sich das Institut mit dem Gesamtbetriebsrat. Die Bank will ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen.

Die Commerzbank will in den nächsten dreieinhalb Jahren etwa 5200 Stellen abbauen. Das ist rund jede achte der 45.000 Vollzeitstellen im Konzern. Ein Teil sei bereits Anfang des Jahres beschlossen worden, über die noch ausstehenden 3900 Stellen sei jetzt eine Vereinbarung mit dem Betriebsrat erzielt worden, teilte das teilverstaatlichte Institut mit.

Ende März hatte die zweitgrößte deutsche Bank noch rund 45.000 Vollzeitstellen, das entspricht etwa 54.000 Beschäftigten. Der ursprünglich bis Ende 2014 zugesagte Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen werde bei Erreichen "vereinbarter Abbauziele" bis 2016 verlängert, so das Unternehmen weiter. "Unser Ziel ist es, den Stellenabbau in vollem Umfang ohne betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu realisieren", sagte Commerzbank-Vorstand Ulrich Sieber.

Logo der Commerzbank

Die Gewerkschaft ver.di hatte mit deutlich weniger Stellenstreichungen gerechnet.

Die Bank hatte zuvor die Belegschaft über die Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat informiert. Im deutschen Kerngeschäft fallen 3900 Stellen weg, zugleich sollen rund 1000 an anderer Stelle neu geschaffen werden. Im Filialgeschäft betrifft der Stellenabbau allein 1800 der 12.000 Mitarbeiter.

Ver.di kritisiert Stellenabbau

Die Gewerkschaft ver.di kritisierte den Stellenabbau scharf. "Personalabbau und Zukunftsfähigkeit passen nicht zusammen", erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Dies gelte vor allem, wenn Kunden gewonnen und die Qualität des Services verbessert werden sollten.

Die Bank will mit dem laufenden Konzernumbau vor allem ihr Privatkundengeschäft modernisieren. Sie war während der Wirtschafts- und Finanzkrise in starke Bedrängnis geraten. Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) musste die Bank deshalb Anfang 2009 mit 16,4 Milliarden Euro stützen.

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