Geschäftsjahr 2015 Bundesbank macht 3,2 Milliarden Euro Gewinn

Stand: 24.02.2016 11:51 Uhr

Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2015 einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das liegt unter anderem an den Staatsanleihen, die sie kaufen musste. Der Gewinn kommt auch der Flüchtlingspolitik des Bundes zugute.

Finanzminister Wolfgang Schäuble kann sich freuen: Die Bundesbank überweist Berlin für das vergangene Jahr etwa 3,2 Milliarden Euro. Damit ist der Überschuss entgegen der ursprünglichen Erwartung trotz der extrem niedrigen Leitzinsen leicht gestiegen, wie die Notenbank in Frankfurt am Main mitteilte.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann erklärte den Gewinnanstieg auch mit gesunkener Risikovorsorge, Abschreibungen und höheren Erträgen aus Anleihengeschäften.

"Im Ergebnis hat dies zu einem leichten Plus im Vorjahresvergleich geführt", sagte Weidmann auf der Jahrespressekonferenz der Bundesbank.

Zinserträge aus Staatsanleihen kommen Bundesbank zugute

2014 belief sich der Überschuss auf 2,95 Milliarden Euro. Damals hatte das Zinstief den Überschuss ebenso gedrückt wie Milliarden-Rückstellungen für Kreditrisiken infolge der gemeinsamen Geldpolitik unter Regie der Europäischen Zentralbank (EZB).

Der von der Bundesbank kritisch gesehene Kauf von Staatsanleihen ist jedoch auch eine Einnahmequelle. Die Zinserträge aus den Geschäften kommen anteilig der Bundesbank zugute. Im Rahmen der gemeinsamen Geldpolitik für den Euroraum muss sich die Notenbank an dem Erwerb beteiligen.

Die Bundesbank konnte einen Teil der Rückstellungen für solche Geschäfte nun auflösen, weil griechische und italienische Anleihen, die auf dem Hoch der Schuldenkrise erworben wurden, auslaufen. Wichtigste Quelle des Bundesbank-Gewinns sind traditionell die Zinserträge. Der Nettozinsertrag sank im vergangenen Jahr weiter auf etwa 2,3 Milliarden Euro.

700 Millionen Euro für Flüchtlingshilfe

Dank des höheren Bundesbank-Gewinns werden Schäubles finanzielle Möglichkeiten zur Bewältigung der Flüchtlingszuwanderung größer.

Denn alles, was über 2,5 Milliarden Euro hinausgeht, fließt in die Rücklage des Bundes zur Finanzierung der Kosten für Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen. Die Summe beläuft sich demnach auf 700 Millionen Euro. Schäuble will auch im kommenden Jahr trotz steigender Flüchtlingskosten ohne neue Schulden auskommen.

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