Zahl der Arbeitslosen im September Arbeitsmarkt schwächer als erwartet

Stand: 30.09.2014 12:22 Uhr

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September um 94.000 auf 2,808 Millionen gesunken - der Rückgang fiel damit geringer aus als erwartet, saisonbereinigt stieg die Zahl sogar. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Punkte auf 6,5 Prozent.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im September schlechter entwickelt als für die Jahreszeit üblich. Die Zahl der Arbeitslosen ging im Monatsvergleich zwar um 94.000 auf 2,808 Millionen zurück, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte. Der Rückgang sei aber schwächer als in den Vorjahren.

BA-Chef gibt sich optimistisch

Dies liege auch daran, dass weniger Arbeitslose in Förderprogrammen der BA gewesen seien. "Lässt man übliche saisonale Effekte außen vor, steigt die Arbeitslosigkeit jedoch an", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Saisonbereinigt legte die Arbeitslosenzahl unerwartet stark um 12.000 zu. Trotz der wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten rechnet er auch im kommenden Jahr mit sinkender Arbeitslosigkeit. Die Erwerbslosenzahl werde 2015 im Schnitt bei 2,88 Millionen liegen, sagte Weise. Das wären rund 20.000 weniger als für dieses Jahr erwartet. Der BA-Chef begründete diese Prognose mit der seiner Ansicht nach weiterhin stabilen Wirtschaftslage.

Deutschland steht im europäischen Vergleich gut da

Die Arbeitslosenzahl war um 41.000 geringer als vor einem Jahr und kaum höher als in den Boomzeiten Anfang der 90er-Jahre. In kaum einem anderen Land der Euro-Zone ist die Arbeitslosenquote so gering. Sie beträgt in Deutschland saisonbereinigt unverändert 6,7 Prozent.

Mehr Erwerbstätige, mehr offene Stellen

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahmen weiter zu. Nach den jüngsten Daten vom August stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt um 26.000 auf 42,82 Millionen. Das sind 355.000 mehr als im Vorjahresmonat. Bei den Arbeitsagenturen sind derzeit bundesweit 518.000 offene Stellen gemeldet. Dies ist ein Anstieg binnen Jahresfrist um 46.000. Neue Mitarbeiter sind derzeit besonders gesucht in den Bereichen Metall, Verkehr und Logistik, Mechatronik, Energie und Elektro sowie Verkauf, Maschinen- und Fahrzeugtechnik. Auch im Gesundheitswesen sowie in Hotellerie und Gastronomie wird Personal gebraucht.

Arbeitslosigkeit in anderen Euro-Ländern unverändert hoch

In den anderen Euro-Ländern lag die Arbeitslosenquote im August den dritten Monat in Folge bei 11,5 Prozent. Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat waren 18,3 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 137.000 weniger als im Vormonat. Am schlechtesten ist die Lage am Arbeitsmarkt nach wie vor in Griechenland und Spanien. Am besten schneiden weiter Österreich und Deutschland ab.

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