Januar-Zahlen der Arbeitsagentur Wieder mehr als drei Millionen Arbeitslose

Stand: 31.01.2013 10:04 Uhr

In Deutschland gab es im Januar erstmals seit März wieder mehr als drei Millionen Arbeitslose, die Zahl stieg auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Der Zuwachs war aber schwächer als erwartet. Agenturchef Wiese sagte, die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich kaum ausgewirkt.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar erstmals seit März 2012 wie erwartet wieder über die Marke von drei Millionen gestiegen. Sie erreicht damit den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren 3,138 Millionen Arbeitslose bei der Behörde registriert. Das seien 298.000 mehr gewesen als im Dezember und 54.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote kletterte gegenüber dem Dezember um 0,7 Punkte auf 7,4 Prozent.

Der für die Jahreszeit übliche Anstieg sei aber schwächer ausgefallen als in den Vorjahren. "Die ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auf dem Arbeitsmarkt nur wenige Spuren hinterlassen", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Der aktuelle Anstieg habe rein saisonale Gründe - wie das Winterwetter oder die Entlassungen nach dem Weihnachtsgeschäft. Laut BA fiel er auch schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Unter Herausrechnung der Saisonschwankungen gab es sogar 16.000 Erwerbslose weniger. Volkswirte bei den Banken hatten eine Zunahme um 8000 erwartet.

Mehr Erwerbstätigkeit - weniger Unterbeschäftigung

Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahmen weiter zu. Im Dezember gab es laut Statistischem Bundesamt 41,81 Millionen Erwerbstätige im Inland, 289.000 mehr als ein Jahr zuvor. Sozialabgabenpflichtig beschäftigt waren im November nach BA-Berechnungen 29,39 Millionen Menschen, 365.000 mehr als ein Jahr davor. Im Vergleich zum Vorjahr habe die Beschäftigung in fast allen Branchen zugelegt, sagte Weise. Ein deutliches Minus gebe es in der Zeitarbeit.

Nach Angaben der BA betraf die sogenannte Unterbeschäftigung im Januar rund vier Millionen Menschen. Im Vorjahresmonat seien es noch 78.000 Menschen mehr gewesen. Diese Kategorie erfasst neben den registrierten Arbeitslosen auch Menschen, die an arbeitspolitischen Maßnahmen teilnehmen. Grund für das Sinken sei unter anderem, dass es weniger Teilnehmer an diesen Programmen gebe. Vor allem die Förderung der Selbstständigkeit sei zurückgegangen, erklärte die BA weiter.

Weises Überschrift für 2013: Unsicherheit

Beim Ausblick bleibt die BA vorsichtig. "Für das Jahr 2013 insgesamt gilt die Überschrift: Unsicherheit", sagte Weise. Er würde nicht davon sprechen, dass man auf dem Weg der Besserung sei. Es gibt aber gute Argumente, dass es auf dem Arbeitsmarkt eine Besserung geben werde. Die BA gehe weiter von 2,9 bis 3,0 Millionen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt und einem Verharren der Beschäftigung auf hohem Niveau aus.

Auch in der Entwicklung der konjunkturellen Kurzarbeit sieht die BA keinen Anlass zur Sorge. Nach Worten von BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker waren im November gut 69.000 Beschäftigte und damit 4000 mehr als im Monat zuvor in dieser Zwangspause. Dieses Niveau sei nicht auffällig.

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