Amazon Logistikzentrum in Brandenburg

Online-Handel Amazon streicht weitere 9000 Jobs

Stand: 20.03.2023 17:06 Uhr

Zweite Entlassungswelle bei Amazon: 9000 weitere Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Anfang des Jahres hatte der weltgrößte Online-Händler bereits 18.000 seiner damals mehr als 1,5 Millionen Stellen gestrichen.

Amazon streicht weitere 9000 Stellen. Firmenchef Andy Jassy kündigte die zweite Welle des Jobabbaus in einer E-Mail an die Belegschaft an, wie unter anderem der Sender CNBC und der Finanzdienst Bloomberg berichteten. Betroffen seien vor allem die Cloud-Sparte AWS, die Werbeabteilung und der Livestreaming-Dienst Twitch.

Anfang des Jahres hatte der weltgrößte Online-Händler bereits 18.000 seiner damals mehr als 1,5 Millionen Jobs gestrichen. Die Streichungen betrafen die defizitäre Sparte Geräte und Dienstleistungen. Zu dieser gehören unter anderem die Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa; in dieser Sparte gab es nach Konzernangaben "unter 2000 Stellenkürzungen".

Im November 2022 war noch von lediglich 10.000 Jobs die Rede gewesen. Jassy hatte allerdings signalisiert, dass es 2023 zu weiteren Stellenstreichungen kommen könne.

Boom während der Pandemie

Tech-Giganten hatten mit dem geschäftlichen Aufschwung in der Corona-Pandemie auch kräftig ihre Belegschaften ausgebaut. Bei Amazon verdoppelte sich die Beschäftigtenzahl in Voll- und Teilzeit von 800.000 Ende 2019 auf mehr als 1,6 Millionen Ende 2021.

Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche aber verstärkt zu schaffen.

Vergangene Woche leitete der Facebook-Konzern Meta als erster der Online-Riesen eine zweite Runde der Stellenstreichungen ein. Nach 11.000 Stellen im November sollen nun rund 10.000 weitere Jobs gestrichen und 5000 freie Arbeitsplätze nicht besetzt werden.

Der Abbau in der Branche werde noch weitergehen, sagt Analyst Dan Ives. "Wir rechnen mit einem branchenweiten Jobabbau von weiteren fünf bis zehn Prozent. Denn viele Unternehmen haben Geld ausgegeben wie Rockstars der 1980er-Jahre."