Transporter mit Neuwagen auf der Autobahn A40

Neuwagen-Verkäufe im August Autoabsatz in Europa bricht um ein Fünftel ein

Stand: 19.09.2024 11:23 Uhr

Der Automarkt in der EU entwickelt sich schlecht. Die Zahl der Neuzulassungen ging im August um über 18 Prozent zurück - vor allem wegen der schwachen Nachfrage nach E-Autos. Die Hersteller fordern nun "dringende" Unterstützung.

Belastet von sehr schwachen Absatzzahlen bei Elektroautos sind die Neuwagen-Verkäufe in Europa eingebrochen. Im August seien insgesamt 18,3 Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen worden als im Vorjahreszeitraum, teilte der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) heute mit.

Die Nachfrage bei Elektroautos sei um knapp 44 Prozent gefallen, so der Verband. Dadurch liege ihr Marktanteil nur noch bei 14,4 Prozent. Vor einem Jahr hatte er noch 21 Prozent betragen.

Deutschland und Frankreich besonders stark betroffen

Besonders drastisch fiel diese Entwicklung in Deutschland aus. Dort stürzten die Elektroauto-Neuzulassungen um fast 70 Prozent ab. Allerdings lagen sie im Vergleichsmonat August 2023 - gezogen von sehr hohen Verkaufszahlen wegen der damals anstehenden Einstellung der E-Auto-Verkaufsförderung - auf Rekordniveau. Der damalige Anteil an den Gesamtverkäufen von 21 Prozent wurde bislang nie wieder erreicht.

Doch auch in Frankreich, dem zweitgrößten europäischen Automarkt, lag das Elektroauto-Minus bei etwa 33 Prozent. Insgesamt fiel das Absatzminus in diesen beiden Ländern mit 27,8 und 24,3 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich aus.

In den ersten acht Monaten 2024 stieg der gesamte europäische Autoabsatz dagegen um 1,4 Prozent auf 7,2 Millionen Einheiten, hieß es vom ACEA weiter. Zu den wachstumsstärksten Märkten zählten dabei Spanien (4,5 Prozent) und Italien (3,8 Prozent), während in Deutschland und Frankreich jeweils Rückgänge von etwa einem halben Prozent verzeichnet wurden.

ACEA fordert "dringend Entlastungsmaßnahmen"

In einer förmlichen Aufforderung an Brüssel rief der Herstellerverband nun angesichts der Verkaufszahlen dazu auf, "dringend Entlastungsmaßnahmen zu ergreifen, bevor die neuen CO2-Ziele für Pkw und Nutzfahrzeuge im Jahr 2025 in Kraft treten". Die EU-Kommission solle eine Überarbeitung der CO2-Grenzwertregelung, die erst für 2026 angesetzt ist, vorziehen.

Die EU-Flottengrenzwerte machen den Herstellern Vorgaben, wie viel CO2 die von ihnen produzieren Autos im Schnitt höchstens ausstoßen dürfen. Bei Verstößen drohen hohe Bußgelder. Diese Gelder könnten dann nicht in die Entwicklung von klimafreundlicheren Fahrzeugen fließen, argumentiert der ACEA. Es drohten "unnötige Produktionskürzungen, Arbeitsplatzverluste und eine geschwächte europäische Liefer- und Wertschöpfungskette".

Experten zufolge ist der Hauptgrund für den schwächelnden Absatz von E-Autos deren hoher Preis. Auch wegen der verschärften CO2-Flottenziele wird ab dem kommenden Jahr jedoch mit dem Markteintritt einer ganzen Reihe von günstigeren Modellen gerechnet. Untersuchungen etwa von der Denkfabrik Transport & Environment gehen deshalb von einem starken Anstieg der E-Autoverkaufszahlen ab dem kommenden Jahr aus.

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